Im vergangenen Oktober veröffentlichte die EZB ein 55 Seiten langes Papier über die Vor- und Nachteile einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC). In diesem Papier kam die EZB zu dem Schluss, dass die Forschung in einem moderaten Tempo fortgesetzt werden sollte. Umso mehr überraschte eine vor (...)
Das Leistungsbilanzdefizit des Vereinigten Königreichs mit der EU lag im Jahr 2019 bei 130 Mrd. Euro. Das Handels- und Kooperationsabkommen (TCA), gemeinhin als Brexit-Abkommen bekannt, regelt den zollfreien Warenaustauch zwischen der EU und Großbritannien. Regelungen zu Dienstleistungen sind (...)
Bereits seit einigen Jahren werden Konzepte zur Ausgabe von digitalen Währungen durch Zentralbanken (Central Bank Issued Digital Currencies, CBDC) diskutiert. Mittlerweile ist das Thema auch in Europa sehr aktuell: Schweden plant für 2021 den Start einer auf den Einzelhandel ausgerichteten (...)
Sechzehn EU-Mitgliedsstaaten (plus das Vereinigte Königreich) unterhalten sogenannte „Citizenship Investment Scheme“ (CIS) Programme, die es einem Nicht-EU-Bürger ermöglichen, eine Aufenthaltsgenehmigung für eine Investition von mindestens einer Million Euro zu erhalten. Der Aufenthalt in den meisten (...)
Der Mitte September angekündigte Zusammenschluss der beiden dritt- und viertgrößten Banken Spaniens wird diplomatisch als Fusion betitelt. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Übernahme von Bankia durch Caixa. Die Aktien mehrerer europäischer Banken stiegen nach der Nachricht. Société Générale (...)
Obwohl die Marktkapitalisierung der US-Großbanken im Vergleich zu den europäischen Geldhäusern relativ groß ist, stehen sie in den Augen von Branchenkennern vor großen Herausforderungen. Der Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA könnte richtungsweisend für den Finanzsektor sein. Die Zentralbank (...)
Auf das Bekanntwerden eines Bilanzskandals und die einhergehenden Firmenpleiten folgt üblicherweise der Hinweis, dass es sich um Einzelfälle handele. Wenn die Wahrheit ans Licht kommt, ist es relativ einfach, die Methoden und Motive der Bösewichte zu verstehen. Dennoch ist es immer wieder (...)
Seitdem in Deutschland erstmals Bedenken über das Engagement der Bundesbank im Zahlungsverkehrs- und Abwicklungssystem des Eurosystems, bekannt unter dem Akronym TARGET2, geäußert wurden, hat die Bundesbank versucht, diese Bedenken zu zerstreuen. In ihrem Monatsbericht vom März 2011 räumte die (...)
Die Corona-Krise setzt die politischen Akteure der Europäischen Union unter Druck. Während die nördlichen Länder der Eurozone ihre Wirtschaft durch Garantien und Kredite stützen, fordern die südlichen Länder Transferzahlungen aus dem Norden und drohen mit dem Ende der Gemeinschaftswährung. Es ist zu (...)
Im vergangenen Monat wurden zwei große Liquiditätsspritzen angekündigt: Erstens ein Pandemie-Notkaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme, PEPP) in Höhe von 750 Milliarden Euro, das "die Palette der im Rahmen des Kaufprogramms für den Unternehmenssektor (CSPP) zugelassenen Vermögenswerte (...)
Seit Facebooks Ankündigung der Einführung der Digitalwährung Libra gibt es ein wachsendes mediales Interesse an digitalen Währungen seitens der Zentralbanken, welche um die Kontrolle über die Geldpresse bangen. Zentralbanken haben eine durchwachsene Erfolgsbilanz, alternative Zahlungstechnologien zu (...)
Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) hat eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich. Zunächst wurde er als Provisorium ins Leben gerufen und diente während der Eurokrise als Vehikel, um zahlungsunfähige Staaten zu stützen. Aktuell wird er mit immer weitreichenderen Befugnissen ausgestattet. (...)
Der ehemalige Vorsitzende der Londoner Börse, Sir Donald Brydon, veröffentlichte kurz vor Weihnachten seinen umfassenden Bericht über die britischen Wirtschaftsprüfer. Vermutlich wird der Bericht erhebliche Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung von Banken in ganz Europa haben, da (mit nur (...)
Der von Finanzminister Olaf Scholz veröffentlichte Plan zur Vervollständigung der Bankenunion sollte ein Kompromiss zwischen den Staaten sein, die eine gemeinschaftliche Haftung für die Kosten von Bankenrettungen fordern, und denen, die das ablehnen. Anstatt Zuspruch erntete Scholz für seinen (...)
Die Zentralbanken haben weltweit den Klimawandel als Rechtfertigungsgrund für neue Eingriffe entdeckt. Während die Zentralbanken von China, Indien und Brasilien bereits seit Jahren Umweltprojekte fördern, haben jüngst auch europäische Notenbanken das Thema für sich entdeckt. In Frankreich werden (...)
FinTech-Startups wird der Eintritt in den Markt durch Regulierungslockerungen erleichtert. Hilft diese Maßnahme den jungen Unternehmen erfolgreich zu sein? Die Erfolgsbilanz ist durchwachsen. Trotz schnellem Kundenwachstum erwirtschaften viele FinTech-Startups keine Gewinne. Während über die (...)
Nach acht Jahren scheidet der bisherige EZB-Präsident Mario Draghi aus seinem Amt. Er hinterlässt eine Zentralbank, die ihre Inflationsziele nicht erreichen konnte und auch bei der Vertiefung der Währungsunion keine maßgeblichen Erfolge vorweisen kann. Seine Nachfolgerin Christine Lagarde hat bei (...)
Für Facebook stellte sich die nachlassende Attraktivität der Marke in der letzten Zeit als Herausforderung dar. Eine Reihe neuer Social Media Plattformen sind attraktiver als Facebook, das heute eher als soziale Plattform für ältere Generationen gilt und für Jugendliche keinen sonderlich starken (...)
Aus einem Bericht von Reuters geht hervor, dass die Europäische Kommission drei Bereiche identifiziert hat, die reformiert werden sollen: Die Bekämpfung der Geldwäsche, das Durchbrechen des „Doom Loop“ und die Einführung zusätzlicher Kapitalpuffer. Darüber hinaus versucht die EZB größeren Einfluss auf (...)
Nach den Wahlen zum Europäischen Parlament stehen auf europäischer Ebene Änderungen bei den Führungspositionen an. Neben dem Amt des Gouverneurs der Bank of England werden auch das Amt des Präsidenten der Europäischen Kommission und der Direktorenstuhl der Europäischen Zentralbank neu besetzt. (...)
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht aus zwei Gründen unter Druck, die beide voraussichtlich noch zunehmen werden. Mit einem Einlagenzins von minus 0,4 Prozent, entfernt sich die EZB von der Politik der Federal Reserve. Zum anderen ist es wahrscheinlich, dass die Probleme des europäischen (...)
Während Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bestrebt ist, die Einheit Europas voranzutreiben, hat die EZB Maßnahmen angekündigt, um den Euro im internationalen Handel und als Währungsreserve zu stärken. Sie ist bestrebt, ihre Aufsicht über Handel, Clearing und Abwicklung von auf Euro lautender (...)
Die Konjunkturprognosen für die Eurozone haben sich im Januar eingetrübt. Eine weiterhin akkomodierende Politik der EZB ist zu erwarten. Dabei erfährt die EZB weiterhin tatkräftige politische Unterstützung, sieht sich aber zwei Herausforderungen ausgesetzt. Zum einen ist es um die wirtschaftliche (...)
Der Eurogruppen-Report vom Dezember benennt drei Empfehlungen, um die Widerstandsfähigkeit der Eurozone zu erhöhen und die Zusammenarbeit des ESM mit dem Single Resolution Fund und der Europäischen Kommission zu verbessern. Die beabsichtigten Reformen werden Einfluss von den Mitgliedstaaten auf (...)
MIFID I, MIFID II, EMIR und MIFIR sind Europäische Gesetze, die die Kapitalmärkte im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) regulieren. Ob das angestrebte Ziel, mit den Regulierungen eine Finanzkrise zu verhindern, realistisch ist, bleibt offen. Elf Monate nach der Einführung von MIFID II werden die (...)
Im Zentrum des Konfliktes steht der italienische Haushaltsentwurf, der von der Europäischen Kommission abgelehnt wurde. Während für das Jahr 2019 zunächst eine Neuverschuldung von 1,6 % des BIP geplant und von der Kommission genehmigt wurde, sieht der aktuelle Haushaltsentwurf 2,4 % vor. Die (...)
Der parteiübergreifende parlamentarische Ausschuss für Bankenregulierung und Zentralbankwesen des Vereinigten Königreichs hat im September eine Analyse über Chancen und Risiken veröffentlicht, die im Zusammenhang mit Krypto-Vermögenswerten stehen. Der Bericht verwendet den Begriff (...)
In den letzten fünf Jahren haben wir das Kommen und Gehen des Hungers US-amerikanischer und europäischer Kaptalmärkte auf Investitionen in Emerging Markets beobachten können. Nichts schmälert die Investitionen in Emerging Markets mehr als Währungsunsicherheiten. Viele europäische Fondsmanager können (...)
Während sich die öffentliche Sorge über hohe Staatsschuldenstände auf einem Tiefpunkt bewegt, sind die strukturellen Probleme der Eurozone nicht verschwunden. Das System der Eurozone forciert einen Teufelskreis zwischen Staaten und Banken und setzt Nationalstaaten fragwürdige Anreize, sich auf (...)
Angesichts des enormen Erfolgs von Technologieunternehmen in den letzten 15 Jahren überrascht die anhaltende Begeisterung von Investoren, Unternehmern und politischen Entscheidern für disruptive Finanztechnologie (Fintech) nicht. Allerdings sehen Regulierungsbehörden im Bankwesen in Fintechs auch (...)
Trotz vorübergehender Maskierung sind die tiefen Probleme der Eurozone noch längst nicht überwunden. Die lockere Geldpolitik der EZB und bleibende Ungleichgewichte im Zahlungsverkehrssystem der Nationalen Zentralbanken (NZB) verleiten kritische Beobachter der EZB-Politik teilweise zu gewagten (...)
2017 war ein turbulentes Jahr für den europäischen Bankensektor. Medien, Politik und Öffentlichkeit erwarten dagegen ein wenig auffälliges Bankenjahr 2018. Doch der Optimismus ist fehl am Platz: Noch immer werden Risiken und Schuldenquoten europäischer Banken systematisch unterbewertet. Lediglich (...)
Handelt es sich bei Bitcoin um eine Blase, weil jeder auf den scheinbaren Erfolgszug springt, oder um den libertären Traum einer unabhängigen und freien Währung? Die Kryptowährung erfährt derzeit große mediale Aufmerksamkeit. Wir geben einen kurzen technischen Überblick und legen dar, warum wir (...)
Nachdem der europäische Bankensektor sich drei Jahre lang erfolglos an einer Reform des skandalgeplagten EURIBOR-Systems versucht hat, übernimmt die EZB nun die Verantwortung. Die Suche nach einem neuen Verfahren zur Festsetzung der Referenzzinssätze für das Interbankenkreditgeschäft ist, gelinde (...)
Angesichts des Ausscheidens von Wolfgang Schäuble als Bundesfinanzminister und der wahrscheinlichen Regierungsbeteiligung der FDP ist zunächst unklar, welchen Kurs Angela Merkel in der Eurofinanzpolitik verfolgen wird. Die EU-Kommission legt neue Pläne zum Ausbau der EU-Finanzarchitektur vor. Die (...)
Zehn Jahre ist der Kollaps der ersten Paribas-Geldmarktfonds und der britischen Bank Northern Rock nun her. Für Medien und Politik ist dies Anlass, die Reformen des Bankensektors der letzten Dekade einer Bewertung zu unterziehen. Das Fazit fällt dabei, wenig überraschend, überwiegend positiv aus: (...)
Die Gefahr einer neuen eurozonenweiten Krise ist nicht gebannt. Fieberhaft suchen die Verantwortlichen in den europäischen Institutionen nach neuen Wegen, um Investoren zu beruhigen und zur Finanzierung von Pleitestaaten und -banken anzuregen. Ihr neuster Clou: „European Safe Bonds“, mittels derer (...)
Während Spanien demonstriert, wie der Einheitliche Bankenabwicklungsmechanismus angewandt werden kann, um Steuerzahler vor den Auswirkungen einer Bankenpleite zu schützen, schießt der italienische Staat weiter Steuergelder in insolvente Institute. Derzeit haftet der italienische Steuerzahler mit (...)
Im April hatten wir über den Compliance-Skandal rund um die ehemalige Vizepräsidentin der Bank of England, Charlotte Hogg, berichtet. Noch mehr Sorgen bereiten den Zentralbankfunktionären allerdings Berichte, wonach der Staatssender BBC im Besitz eines brisanten Audiomitschnitts ist. Der (...)
Wie steht es um Europas Bankensektor? Die zuständigen Politiker und Behörden verbreiten Optimismus und verweisen auf neue, 2018 in Kraft tretende Rechnungslegungsstandards, nach denen Banken besser für Kreditausfallrisiken vorsorgen müssen. Doch dank des massiven Lobbyings der Banken werden die (...)
The Bank of England macht wieder Schlagzeilen – diesmal gleich mit zwei Skandalen. Von der BBC veröffentlichtes Videomaterial legt nahe, dass die Libor-Manipulationen nach 2008 auf Betreiben der Zentralbank erfolgten. In Folge eines unter den Teppich gekehrten Interessenkonflikts musste die (...)
Die Europäische Zentralbank betätigt sich längst nicht mehr nur geldpolitisch, sondern macht den Regierungen ihr fiskalpolitisches Mandat streitig. Bei den gewählten Politikern sollten eigentlich die Alarmglocken klingeln. Dass kein Einspruch gegen das Vordringen der EZB erhoben wird, mag daran (...)
Jüngst jährte sich zum vierten Mal David Camerons „Bloomberg Rede“, in welcher er das Referendum über die britische EU Mitgliedschaft in Aussicht stellte, wenn er wiedergewählt werden würde. In diesem Jahr hielt der EU Kommissar für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion, Valdis (...)
Die Aktienausgabe der Unicredit wurde von der Presse als voller Erfolg bewertet. Die 13 Milliarden Euro schwere Emission wurde mit einem Abschlag von 38% vom theoretischen Wert der Bank vor der Emission bepreist und von Morgan Stanley sowie der UBS begleitet. Doch einige Ungereimtheiten in der (...)
Aufgrund des starken Arbeitsmarktes bereitet die Bank of England eine Anhebung des Leitzinses vor. Auch die Fed wird geringfügige Zinsanpassungen vornehmen. Da auf dem europäischen Arbeitsmarkt kein signifikanter Lohndruck zu erwarten ist, hält sich die EZB dagegen mit Zinsanhebungen zurück. (...)
Der krisengeplagte Bankensektor kommt nicht zur Ruhe. Entsprechend wächst die Kritik an der bisherigen Stresstest-Praxis. Zunehmend rückt ein neues Problem in den Fokus: Zwischen der Marktkapitalisierung und dem Buchwert der meisten europäischen Banken klafft ein himmelweiter Unterschied. Statt (...)
Kaum wurde die italienische Pleitebank Monte dei Paschi „erfolgreich“ rekapitalisiert – und damit de facto verstaatlicht –, steigt ihr Kapitalbedarf. Per Staatsgarantien wird ihr ein weiteres Mal ausgeholfen. Immer offensichtlicher wird der Plan der italienischen Finanzbehörden, sich der faulen (...)
Mit den dieses Jahr in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und Italien anstehenden Wahlen stehen nach dem politischen Schockjahr 2016 weitere Überraschungen ins Haus. Für die EZB und die Bank of England wären Wahlsiege populistischer Kandidaten nicht unbedingt schlechte Nachrichten, denn (...)
Auch wenn die EZB die quantitative Lockerung um weitere sechs Monate verlängert hat, gibt man sich in Frankfurt optimistisch: Weltweit ziehen die Konsumentenpreise an, eine Rückkehr zu den magischen 2% Inflation erscheint in Aussicht. Dabei besteht kein Anlass zur Entwarnung: Angesichts der (...)
Nachdem amerikanische Behörden 2014 besondere Rückstellungen von auf US-Boden operierenden ausländischen Banken verlangten, zieht die EU-Kommission jetzt nach. Was auf den ersten Blick nach einer Trotzreaktion der durch die anhaltende Bankenkrise gedemütigten europäischen Behörden aussieht, (...)
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